Es gibt nichts Gutes,/ außer man tut es. Erich Kästner (1899-1974), dt. Schriftsteller

Als ich neulich in meiner Buchausgabe von Schotts Sammelsurium blätterte, stiess ich auf das Stichwort „Kardinaltugenden“. Dies hat mich zu einer kleinen Recherche veranlasst deren Ergebnis ein spannendes Bild liefert.

Nach dem griechischen Philosophen Platon:

Weisheit oder Klugheit (sapientia bzw. prudentia)
Gerechtigkeit (iustitia)
Tapferkeit (fortitudo, magnitudo animi)
Mäßigung (temperantia)


Nach Apostel Paulus:

Glaube (lateinisch fides)
Hoffnung (lateinisch spes)
Liebe (lateinisch caritas)

Kleiner Link:
Diese beiden Sammlungen von Haupttugenden ergeben insgesamt exakt die 7 Gegenpole der bekannten Todsünden.

Nach Philosoph Johann Friedrich Herbart:

Tapferkeit
Freiheit
Güte
Gerechtigkeit

Nach Konfuzianistischer Lehre:

Menschlichkeit (仁 rén)
Gerechtigkeit oder Rechtes Handeln (義 yì)
Sitte (禮 lĭ)
Wissen (智 zhì)
Wahrhaftigkeit (信 xìn)

Nach hinduistischer Lehre:

Ahimsa (Gewaltlosigkeit)
Satya (Wahrhaftigkeit)
Asteya (Nicht-Stehlen)
Brahmacharya (Enthaltsamkeit)
Aparigraha (Nicht-Zugreifen)

Es unterhält zu sehen dass die Menschheit schon seit geraumer Zeit nach der „Zauberformel“ für den perfekten Menschen suchen und noch mehr unterhält es mich zu sehen, wie stark diese Tugenden von ihrer jeweiligen Herkunft geprägt sind.

Belustigend finde ich auch, dass ich mich in meinem Leben mit dem Wort „Tugend“ bisher äusserst selten ausseinandergesetzt habe. Das Wort „Laster“ erscheint mir einfach verwandter 🙂

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