Google hat mit Street-View-Autos „versehentlich“ private Netzdaten gesammelt

Der US-Internetgigant Google hat eingeräumt, mit seinen Kamera-Wagen für den umstrittenen Dienst „Street View“ jahrelang persönliche Nutzerdaten aus drahtlosen Computernetzen aufgezeichnet zu haben.

Mittlerweile sei klar, dass versehentlich Daten aus nicht mit Passwort geschützten, WLAN-Netzwerken gespeichert wurden, erklärte Google. „Das war ein Fehler, den wir zutiefst bedauern und für den wir um Entschuldigung bitten“, sagte ein Sprecher des Konzerns.

Die Informationen seien nie benutzt worden. Das Unternehmen erörtere mit den Aufsichtsbehörden in den betroffenen Ländern, wie diese Daten vernichtet werden können. Neben Deutschland und den USA nannte Google Frankreich, Brasilien und Hongkong.

Nach den Angaben von Google wurden von offenen WLAN-Netzwerken auch sogenannte Nutzdaten („payload“) gespeichert, beispielsweise Fragmente von E-Mails oder Inhalte von abgerufenen Webseiten.

Bislang hatte Google lediglich eingeräumt, von WLAN-Stationen den Verschlüsselungsstatus der Geräte, eine eindeutigen Seriennummer (MAC-Adresse) und den vom Nutzer vergebenen Namen der Funkstation (SSID) gespeichert zu haben.

Für das „unabsichtliche“ Ausspähen der Daten machte der Google-Sprecher einen Fehler beim Aufsetzen der Scan-Software verantwortlich. In das Programm sei aus Versehen auch Code aus einem anderen Projekt eines Programmierers eingeflossen, in dem der Datenverkehr einer Funkstation vollständig analysiert worden sei.

Für das Angebot „Street View“ werden ganze Strassenzüge fotografiert, die Ansichten anschliessend ins Internet gestellt und mit den jeweiligen Adressen verknüpft. Kritiker werfen dem grössten Suchmaschinen-Anbieter der Welt Übergriffe in die Privatsphäre vor.

Quelle: Schweizerische Depeschenagentur

Letztes Update: 15.05.10, 05:53 Uhr

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