Inquisition 2010

In den letzten Monaten erhielt in der Schweiz die Tradition der Inquisition neuen Aufwind:

Der Grund für diese moderne Ketzerverfolgung: Das Kreuz.

Das Kreuz:

Fragt man eine christliche Person, was sie von der Trennung von Staat und Kirche hält, erhält man meistens wohlwollende Rückmeldungen.

Spricht man konkret von Sonntagsschulen, Kirchenfinanzierung ohne Hilfe des Staates und von neutralen Staatsräumlichkeiten ist oft noch Akzeptanz wahrzunehmen. Sobald es um das Entfernen von Kreuzen in öffentlichen Räumen geht, hört das Verständis aber auf.

Fragt man eine christliche Person, ob es gut ist wenn eine jüdische Person am Strassenrand, auf  Berggipfeln, in Schulzimmern usw. das Hakenkreuz sehen muss, dann verneinen das die meisten.

Umso abstruser wirkt die Verteidigung des Kreuzes durch die Bevölkerung, wenn diese bewusst die politischen Empfehlungen ihres Hirten – im Wallis handelt es sich dabei um Bischof Norbert Brunner – vollkommen ignoriert. Der geistliche Führer sprach sich klar gegen ein Minarettverbot aus. Ausser die Gemeinde Erschmatt schien dies keine Gläubigen im Wallis zu beeindrucken. Auch bei der Ausschaffungsinitiative ist davon auszugehen, dass Herr Brunners christliche Anleitung ignoriert wird.

Zwar wird das Kreuz als letzte Bastion der „christlichen Werte“ beschützt wie der eigene Augapfel, aber realpolitisch werden diese Werte mit Füssen getreten, von denselben Leuten welche die moderne Inquisition zum Schutze des Kreuzes befürworten.

0 Gedanken zu “Inquisition 2010

  1. wir werden uns wappnen müssen. das aufbranden sogen. christlicher werte und die rückbesinnung aufs kreuz werden mit der zunehmenden angst vor anderen glaubensgemeinschaften befeuert. eine beunruhigende entwicklung, welche mit den klassischen abwehrreflexen unserer politik lediglich an mitläufern gewinnt.

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