Montreux Jazz Festival: Heaven and Hell mit Motörhead und Dio Strawinski Hall 7.7.2007

Erfreulicherweise konnte ich sem.sa auch zum „Heaven and Hell“-Abend des Montreux Jazz Festivals überreden. Ich gehe hier nicht auf die Notwendigkeit ein, Motörhead einmal in seinem Leben gesehen zu haben.


Wir haben uns bitter getäuscht was die Anziehungskraft des MJF an Samstagen angeht. Wo wir am Freitag noch gemütlich keine zwanzig Minuten vom Trubel entfernt unser Auto hinstellen konnten, mussten wir am Samstag eine Wegstrecke
von über einer Stunde zurücklegen, bis wir endlich die Strawinski Hall erreicht hatten. Es waren gut doppelt so viele Besucher da als am Vorabend auf den Strassen!

Wir trafen leicht verspätet während des Motörhead-Konzerts ein, bahnten uns einen Weg durch die Massen um einen guten Blick auf Lemmy und Co zu ergattern.

Und wer sagt, Motörhead gehören zum Alten Eisen, irrt sich einfach! Sie gaben viele Hits zum Besten die die Fans teils fast zum Ausrasten brachten. Allerdings – und das fand ich dann schon etwas „falsch“ – durfte man keine Getränke in die Halle mitnehmen (oh mein Gott! Motörhead ohne Whisky?! naja, jedenfalls gings trotzdem wahnsinnig ab!

Keiner spuckt Zigaretten in die Menge wie Lemmy! Gegen Ende des Konzertes – und das war dann das absolute Highlight – gabs noch eine Akustik-Einlage und Lemmy gab seine Mundharmonika-Künste zum Besten. Es war wirklich beeindruckend! Schade fand ich bloss, dass „Eat the rich“ – trotz mehrfacher Fanzwischenrufe mit dem gleichen Wunsch – nicht gespielt wurde… Naja, aber alles liegt wohl nicht drin…

Jedenfalls war Motörheads Abgang dann erstaunlich angenehm:
Als Zugabe wurde Ace of Spades gespielt und zum „Ausklang“ hat Lemmy den Bass an den Amp gestellt und es lief dann ca. 5 Minuten lang eine sich aufschaukelnde, schön Laute Rückkopplung über die Boxen.

Da Motörhead bekanntermassen nicht gerade leise Konzerte geben, war das eine angenehme Möglichkeit, „die Ohren noch etwas zu füllen“ (totale Stille nach diesem Konzert wäre der absolute Hirntod gewesen!)

Im Anschluss an Motörhead folgten dann Dio. Über Dio hatte ich nach dem Film „Pick of Destiny“ von Tenacious D (Jack Black) recherchiert. Dio gilt bekanntermassen auch der „Erfinder“ der „Pommesgabel“ (böse Zungen munkeln es sei eine Darstellung des Gehörnten.. 😉

Seine Stimme ist der Inbegriff des Schwanzrock (Definitionen folgen im sinnfreien Lexikon). Da wir vom vielen Laufen und von Motörhead „geschwächt“ waren, setzten wir uns bei Dio an den Hallenrand und genossen die virtuosen Riffs und die Show von dort aus. Da Dio aber – und das gestanden wir uns beide ein – kein echter Headbanger-Sound bringt, war das durchaus verzeihlich, fanden wir.

Die Band spielte äusserst virtuos und man konnte sich als Zuhörer schon mal dabei ertappen, wie man den Gliedmassen der Musiker nicht mehr folgen konnte, weil die Burschen so unglaublich schnell spielen konntnen. Beeindruckend!

Nach diesen beiden Konzerten wollten wir schnellstmöglichst nach Hause weil wir absolut am Ende waren. Wir fanden dann einen Weg, doch etwas schneller zum Auto zu gelangen. Immerhin. Aber es war wirklich die Reise wert!

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