Was bedeutet Schnee?

Schnee ist die häufigste Form des festen Niederschlags, der aus feinen Eiskristallen besteht. Dies sagt uns Wikipedia, doch ich sage euch noch viel mehr darüber.

Kaum hat sich der Herbst mit seinen kalten, windigen und regenreichen Tagen verabschiedet, so kommt auch schon die nächste Jahreszeit angedonnert, die an der Laune und Geduld der Menschen zerrt.

Eines morgens steht man auf und man rechnet eigentlich mit einem normalen windigen oder regnerischen Tag (oder beides zusammen), doch Nein, noch bevor die Augen richtig vom Sand der Nacht befreit sind, steht man schon knietief in der nächsten Scheisse. Obwohl sich diese ziemlich in Konsistenz, Farbe und Geruch unterscheidet, ist es für mich nichts anderes als weissgewordene geschmacklose Scheisse. Es nennt sich Schnee.

Schnee ist zu Eiskristallen gefrorenes Wasser welches an besonders kühlen Tagen vom Himmel fällt. Nicht nur das es fast unmöglich ist bei Wind und Schnee geradeaus zu laufen, weil sich diese winzingen zu Gruppen zusammen geschlossenenen Eiskristalle an deiner Netzhaut festkrallen und dich nahezu erblinden lassen, auch die fiese Eigenschaft die dieses Zeug hat bringt noch mehr Negativaspekte ans Licht als ein vergammeltes Joghurt das schon 6 Monate über dem Verfallsdatum ist. Wir alle wissen doch, was ich damit meine..

Schnee setzt sich an deiner Kleidung ab, aber nein, du wirst nicht direkt nass, sondern erst wenn er langsam schmilzt und die Flüssgikeit genügend Zeit hat sich im Stoff breit zu machen. Doch das sind nur Peanuts. Nehmen wir als erstes Beispiel die Anreise zur Arbeit. Mal abgesehen davon, dass Schuhe und Strümpfe innert Sekunden vor Feuchtigkeit stehen, darf man auch noch sein Auto freischaufeln und kratzen. Natürlich ist die Temperatur durch diesen Eismantel so tief, dass man selbst noch nach 10min heizen vor Kälte zittert. Kaum bewegt man sich mit dem Auto, merkt man auch schon, dass sich die Strasse wie eine Rutschbahn befahren lässt, weil dieses Zeug die Reifen sowie die Strasse völlig einschleimt. Vorsicht ist geboten! Jeder der sich jetzt auf die Strasse begibt, passt seine Geschwindigkeit auf ein minimum an, so dass er zumindest noch Grund hat zur Arbeit zu fahren und nicht zu laufen.

Durch Schnee, welches als so erfreuliches Ereignis angepriesen wird, entsteht innert weniger Minuten ein Chaos, vor dem sich mehr Leute fürchten, als vor einem Flugzeugabsturz. Nein ehrlich, nur schon die ersten 15min sind Horror, doch die darauffolgenden Stunden sind noch um ein vielfaches Schlimmer. Nicht genug, dass die Strassen blockiert sind, eine natürliche Reaktion ist auch die Spannung, die sich allmählich in jedem Auto aufbaut, weil man fast zur Arbeit kriechen muss. Kaum stellt man seine Karre auf den Parkplatz ab und fühlt sich sicher, bahnt sich schon der nächste Spiesrutenlauf an. Festgedrückter Schnee verbindet sich zu einer Armee verletzungsprovozierender Masse. Eis.

Manchmal ist es so schwer seinen Arbeitsweg sicher zu bestreiten ohne das man das Gefühl hat auf Eiern zu laufen. Endlich aber ist die erste Festung erreicht. Es ist warm und wohlig.. hallo Arbeitsplatz! Kann mir bitte irgendjemand sagen, wieso Menschen ein solches Ereignis dermassen lieben, welches einem das Gefühl gibt, sich auf der Arbeit warm und wohlig zu fühlen ?!?!? Verstehe ich persönlich nicht.
Kaum hat man seine 8.4h abgerackert, begibt man sich schon wieder aufs Schlachtfeld, wo man, wenn man Pech hat, entweder einen Menschen anfährt, sich ein Bein bricht oder einen schlimmen Blechschaden bis Todschlag einholt. Doch die Strasse ist nicht das einzige Feld wo Laune, Geduld und auch Gesundheit unter Schnee leidet.

Nehmen wir zum Beispiel die öffentlichen Verkehrsmittel. Um nicht zu tief in diese Sparte abzudriften, schaue ich mir nur Thema Zug an. Dieses Verkehrmittel war auch Anlass für diesen Bericht.

So, sprichwörtlich, gleite ich von der Arbeit Richtung Bahnhof um ins Wallis zu reisen. Ich möchte hier betonen, dass das vorläufig meine letzte Zugfahrt ist, da ich mein sehnlich erwartetes Auto (Samy the Samy) in Empfang nehmen durfte. Doch dieses weisse Ekel wusste mir dieses Ereignis gehörig zu vermiesen. Sämtliche Züge hatten durch den ersten Schneefall dieser Saison Verspätungsmeldungen, so auch meiner der 10min später kommen sollte, also bangte ich um meinen Anschluss ins Wallis. Und so knapp wie ich erwartet hatte, traf ich in Bern ein. Ich riss die Türe auf, und rannte Richtung Perron. Leider stand mir eine Frau im Weg, dich ich halb nieder riss und sie krallte sich an meiner Jacke fest, so dass ich ihr einen Knopf meiner Jacke als Andenken liess. Leider hatte ich keine Zeit mich höflichst bei ihr zu entschuldigen, den kaum hatte ich den zweiten Fuss im Zug, fuhr er auch schon ab.

Naja, wie es halt so Standard ist, war der Zug überfüllt, aber nicht genug, dass so stickige Luft im Zug wütete, so trat auch durch die Winterzeit ein anderes Übel auf. Wo man auch hinschaute schnäuzten sich die Leute und ergossen ihre Bakterien in regelmässigen Abständen durchs Zugabteil. Nachdem mich auch noch ein Mann mit seinem Bio-Reis-Energiedrink besudelt hatte, war die Zeit für mich gekommen dies hier zu schreiben.

So mancher Tag im Jahr fängt grausam an, wird dann noch unausstehlicher, doch auch oft gelangt man dennoch an sein Ziel, auch nach diesen ganzen Strapazen stieg ich halberhobenen Hauptes aus dem Zug und freute mich auf mein Auto welches schon in der Ferne glitzerte. Kaum war dann der Schlüssel im Zündloch, setzte ich mir ein breites Grinsen auf und genoss die langsame halsbrecherische Fahrt Richtung Tal. Wie ich die ganze Zeit schon erwartet hatte, herrschte Chaos auf den Strassen, doch es war mir egal, denn zum ersten Mal musste ich beim ersten Schneefall nicht nach Hause laufen!

Als dann, geniesst die Schneeschmelze!

es grüsst
sem.sa

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