Kampfhundeverbot für die Katz‘!

Seit 2006 steht Schwarz auf Weiss, wo die eigentliche Problematik bei Beissunfällen mit Hunden liegt. Nach nur 4 Monaten (September 2006 bis Dezember 2006) Meldepflicht von Beissunfällen stehen die Zeichen deutlich: Kinder und Hunde können nicht mit Selbstverständlichkeit eine missverständnisfreie Kommunikation führen.

Um hier meine Schlussfolgerung deutlich zu machen:

„Hundebisse bei Menschen: das Opfer kennt den Hund meistens“BVET

ist eine der Schlussfolgerungen in der Auswertung. Allerdings liegt hier schon „der Hund begraben“, denn

„Kinder sind besonders gefährdet“BVET

was eindeutig in Frage stellt, ob

„das Opfer den Hund kennt“BVET

Am Schluss der Auswertung folgt kleinlaut die Rangliste der Hundetypen:

  1. Schäferhunde inkl. Mischlinge
  2. Schweizer Sennenhunde inkl. Mischlinge
  3. Terrier inkl. Mischlinge
  4. Molossoide inkl. Mischlinge
  5. Leonberger, Rottweiler
  6. Retriever inkl. Mischlinge
  7. Pinscher inkl. Mischlinge
  8. Gesellschaftshunde inkl. Mischlinge
  9. Laufhunde, Schweisshunde und Verwandte inkl. Mischlinge
  10. Stöber- und Wasserhunde inkl. Mischlinge
  11. Vorstehhunde inkl. Mischlinge
  12. Schnauzer inkl. Mischlinge
  13. Spitze und Urtyp inkl. Mischlinge
  14. Dachshunde inkl. Mischlinge
  15. Nordische Hunde inkl. Mischlinge

Die Statistik zeigt deutlich, dass die Problematik bei Beissunfällen nicht in der Rasse liegen und dass sich sogenannte „Kampfhunde“ lediglich plakativ vermarkten lassen, da sie aufgrund anatomischer Eigenschaften grössere Verletzungen verursachen können, was aber nicht  bedeutet dass andere Hunderasse nicht auch schlimme Verletzungen beibringen können. Es zeichnet sich deutlich der Umriss einer Scheinlösung ab um ein trügerisches Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.

Sicherlich denke ich nicht, dass man sich zwischen Hund und Kind entscheiden muss, aber Kind und Hund im Umgang miteinander intensiv schulen ist wirklich wichtig, auch wenn man das Gefühl hat beide seien doch kinderleicht zu verstehen und würden sich dann schon „vertragen“.

Auch wenn der Hund im Bett schlafen kann und aus Tellern isst, ist er kein Mensch. Es gibt immer noch Hundehalter die das nicht akzeptieren und ihren Hund daher im Umgang mit Kindern schlicht nicht richtig einschätzen und Fähigkeiten voraussetzen, die nicht gegeben sind.

Sowohl Hundehalter als auch Eltern müssen für diese Problematik sensibilisiert werden.

Die Schlussfolgerungen des Bundesamtes für Veterinärwesen sind zwar deutlich verhaltener als die meinigen, aber man schwört auf die Prävention, man spricht sich für Schulung aus. Also tiptop!

Aber

ich habe seit Veröffentlichung dieser Auswertung hier im südlichsten krümmeligen Tellerrand der Schweiz absolut nichts davon wahrgenommen. Keine Prävention. Keine Schulungen.

Ganz im Gegenteil. Hier im Wallis wurde mitunter die Tierschutzanwalt-Initiative mit über 80%  abgeschmettert. Kein Wunder: Frag einen Dieb ob der Bestohlene einen Anwalt haben darf. Je deutlicher das Resultat gen Nein zeigt, umso klarer zeigt sich, in welchen Kantonen die Tierschänder nicht erwischt werden wollen.

Die Haltung 12 potentiell gefährlicher Hunderassen, wie zum Beispiel Pitbull Terrier, Dobermann und Rottweiler sind im Wallis verboten. Dies entschied der Staatsrat vor vier Jahren. Die rund 300 Leute, welche zu dieser Zeit im Besitze eines betroffenen Hundes waren, brauchten eine Spezialbewilligung. Kein Problem, solche bürokratischen Luftfürze bezahle ich ja gerne…

Statt das eigentliche Problem –  die Leichtfertigkeit, die im Grunde eine Fahrlässigkeit ist – zu thematisieren, scheint die Tierschutzproblematik im Gesamten bereits im Hintergrundrauschen zu verschwinden. Selbst dort wo das Pionierprojekt „Tierschutzanwalt“ begann, diskutiert man bereits darüber es wieder abzuschaffen.

Es scheint als seien Tiere halt einfach gerade „out“. Sicher nicht „out of stock“, aber auf jeden Fall nicht „in“. Vergessen die Menschen allmählich wovon sie sich ernähren, womit sie sich kleiden, mit wem sie Boden, Luft, Wasser und Zeit teilen?

Selbst wenn man irgendwie nichts mit „Viechern“ anfangen kann, so muss man doch immerhin die Tatsache akzeptieren dass jedes Tier einen wertvollen Beitrag zum Gefüge in dem wir leben beitragen. Hasse die Fliege, weil sie Kacke frisst! Aber wenn nicht sie, wer dann?

Ich finde es schade dass man den Tieren so geringe Wertschätzung entgegenbringt und sich in der Selbstgefälligkeit suhlt, hier in der ach so schönen Schweiz hätte jedes Tier ein traumhaftes Leben, nach dem Motto „In China essen sie Hunde“.

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