JuSo 1:12 Initiative – Die Idee ist gut aber die Welt ist noch nicht bereit dafür

Die Jungsozialisten der Schweiz wagen als erste den definitiven Schritt gegen die horrenden Managerlöhne. Mit der 1:12 Initiative wollen sie den Grundsatz, dass der Höchstverdienende nicht mehr als das Zwölffache des Kleinstverdienenden innerhalb einer Unternehmung erhält, in der Schweizer Verfassung verankern.

Allem voran muss ich sagen, dass es mich freut, dass endlich eine Partei die Eier hat, den Halsabschneidern in den oberen Etagen die Kniekehlen durchzuschneiden…

Mittlerweile ist es ja so, dass die Topverdiener ihr Geld horten (durch den Kauf goldener Türklinken und Kunst) oder sie investieren ihr Geld in ausländische Firmen statt es in den Wirtschaftsstandort zu investieren der Ihnen ihren Reichtum erst möglich gemacht hat.

Nur wenige Meter daneben lebt dann der Mittelstand, der allmählich in die Armut abrutscht weil der Bund lieber die Mehrwertsteuer erhöht statt die Reichen zur Kasse zu bitten. Am liebsten würde der Bund ja die Mehrwertsteuer auch für die Rettung von Firmen erhöhen, deren Firmenbosse selbst wieder abkassieren wie als wären sie Halbgötter (siehe Leuenbergers Vorstoss zur SBB).

Aber wenn es nach den Reichen ginge, dann würde der Mittelstand ja auch viel weiter weg wohnen, am liebsten hätten sie ja ihre eigenen Villenzonen damit sie nicht mehr von den „normalen Menschen“ „belästigt“ werden. Das sei ein anderes Thema.

Dies nur kurz als Vorstoss um zu zeigen, welchen Leuten die JuSo den Hahn abdrehen will. Denn genau das ist der springende Punkt. Es geht hier nicht um Personen, die sich als Leute “ wie du und ich“ sehen. Es sind Leute die es als gerechtfertigt betrachten 56mal soviel zu verdienen wie andere in ihrer Firma. Diese Leute haben keine Scham und sehen auch keinen Grund ihren Reichtum zu teilen. Wenn es nach denen geht, ist es ihr gutes Recht.

Worauf ich hinaus will? Ich will damit aufzeigen, dass wir es hier mit egozentrischen, eingebildeten und egomanen Selbstdarstellern zu tun haben, umgangssprachlich: Arschlöcher. Und eines haben diese Leute an sich: sie haben eine moralische Entschuldigung gefunden für ihr Verhalten. Wenn die 1:12 Initiative der JuSo nun angenommen wird, so ist damit zwar ein Gesetz geschaffen, doch die Moral dieser Leute ist dadurch längst noch nicht kuriert.

Die Topverdiener werden weiterhin versuchen ihren Reichtum aufrecht zu erhalten oder zu vermehren, und die 1:12 Initiative bietet ihnen dazu immer noch genügend Freiraum:

  • sie werden die Bonusauszahlung um ein Vielfaches erhöhen um die Lohneinbusse auszugleichen
  • sie werden den Lohn des Mindestverdienenden ihrer Unternehmung zwar erhöhen, doch die Lohnsteigerung innerhalb der Firma bleibt dann im Promillebereich, damit noch „genug“ für die Oberste Kaste übrig bleibt, ergo: der Mittelstand bezahlt die Extravaganz der Reichen.
  • oder was unserem Land bereits von einem Herr Vasella angedroht wurde: die CEOs werden einfach den „Wirtschaftsstandort wechseln“ bzw. tausende Arbeitslose hier in der Schweiz zurücklassen um in einem unserer Nachbarländer weiter Abzocke zu betreiben.

Ich schliesse daraus:

Die Idee ist gut aber die Welt ist noch nicht bereit dafür.

Aus meiner Sicht ist di 1:12 Initiative ein guter Vorstoss, nur leider gibt es zuviele Arschlöcher denen es offensichtlich egal ist, dass sie Schuld am Leid anderer sind. Aus meiner Sicht ist fehlen dieser Regulierung noch 2 relevante Komponenten:

  1. die Bonusausschüttung muss ebenfalls reguliert werden
  2. eine Partizipation durch den Grossteil aller Länder (besonders Entwicklungsländer) ist erforderlich – so utopisch es klingen mag.

Wenn die 1:12 Initiative durchkommt, wird die Schweiz zwar eine moralische Vorreiterrolle übernehmen – aber sie könnte auch mit wehenden Fahnen untergehen….

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