Heute war schon wieder ein Leserbrief im Walliser Boten, in welchem auf absolut unqualifizierte Weise für den Abschuss des Wolfes gehetzt wird. So langsam geht mir das mächtig auf den Keks. Was denken diese Schäfer eigentlich wer sie sind? Haben ein scheissteures Hobby welches auch noch die Steuerzahler berappen und sind zu faul auf die Tiere aufzupassen derer sie sich freiwillig angenommen haben?
Insbesondere die Hobbyzüchter, die zu geizig sind um ihre Tiere richtig zu schützen und dann behaupten, der Wolf würde horrende Kosten verursachen, gehen mir auf den Sack! Würde es diese Hobbyschäfer nicht geben könnte vielleicht sogar mal jemand von der Schafzucht leben und sich entsprechende Anlagen, Installationen, Personal und Schutzmöglichkeiten leisten…
Diese Motzbirnen sollten besser mal dafür sorgen dass nicht jedes zehnte ihrer eigenen Schafe ohne Zutun des Wolfes verendet, denn im Moment kann man bei unbehirteten Alpen davon ausgehen, dass ohnehin 10% der Bestände – nicht selten elendlich – in der Wildnis „verrecken“. Ob das jetzt „hübscher“ ist, als „lebendig getötet“ (steht genau so im Walliser Bote-Leserbrief) zu werden, mag ich bezweifeln.
Am besten gefällt mir am Leserbrief den Seitenhieb „wenn nicht mich dann dich?“…. Auch hier wieder: zu viele Grimm Märchen! Vielleicht muss man einige Leute mal über den Wahrheitsgehalt von Gutenachtgeschichten aufklären…
Deutliche Unterschiede
Jährlich töten Wölfe in der Schweiz ungefähr 200 Schafe, allerdings mit grossen Unterschieden: Die Zahl variiert seit 1999 laut Kora zwischen weniger als 20 und bis zu 350. Deutlich mehr der insgesamt 250’000 Schafe auf Schweizer Alpen sterben an Krankheiten, Unfällen oder Abstürzen: Es dürften 50 Mal mehr sein, nämlich rund 10’000.
Zustupf für Hunde
Entschädigt werden Schäden durch Wölfe gemeinsam vom Bund und den Kantonen. Der Bund engagiert sich aber auch für den Schutz der Herden. Er gibt dafür im laufenden Jahr 830’000 Franken aus. So unterstützt das Bafu den Kauf eines Schutzhundes mit 500 Franken, für den Unterhalt des Tieres gibt es jährlich 1000 Franken.
Eine zentrale Stelle (agridea) koordiniert den Herdenschutz. Sie empfiehlt nebst Schutzhunden und Hirten auch Zäune oder Esel, seit neuestem können auch Zivildienstler die Hirten unterstützen. Zur Umsetzung ist der Bund aber auf die Zusammenarbeit mit den Kantonen angewiesen.
Waadt spricht von Erfolg
Aus Sicht des Kantons Waadt zeigen die Massnahmen Erfolg: Im vergangenen Jahr sank die Zahl der getöteten Schafe und Ziegen auf 23, ein Jahr zuvor waren es noch 34 gewesen. Waadt hat aber mit rund 6000 Schafen in Berggebieten deutlich weniger als das Wallis mit über 52’000 Schafen.
Sorry an alle die es gewohnt sind dass ich abwechslungsreich blogge, aber ich muss da wirklich mal ein bisschen *gegenbashen*…