Vom 9. bis 11. November fand in Teheran (Iran) das 7. „Kolloquium“ zwischen dem Zentrum für den interreligiösen Dialog der „Organisation für die Kultur und die islamischen Beziehungen“ und dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog statt. Dem Kolloquium standen gemeinsam der Präsident des Rates, Kardinal Jean-Louis Tauran, sowie der Präsident der iranischen Organisation für die Kultur und die islamischen Beziehungen, Mohammad Baqer, vor. Als Ergebnis dieses Lavierens im Elfenbeinturm wurde, wie der Vatikan gestern bekannt gab, das Folgende festgehalten:
1. Die Gläubigen und Religionsgemeinschaften haben auf der Grundlage ihres Glaubens an Gott eine spezifische Rolle, die sie in der Gesellschaft auf der Ebene der Gleichheit mit den anderen Bürgern entfalten.
Wie es eigentlich heissen müsste:
Die Menschen haben auf der Grundlage ihrer Weltanschauung eine spezifische Rolle in der Gesellschaft auf der Ebene der Gleichheit mit den anderen Personen zu entfalten.
2. Die Religion besitzt eine ihr innewohnende soziale Dimension, zu deren Achtung der Staat verpflichtet ist. Deshalb darf die Religion auch im Interesse der Gesellschaft nicht in die Sphäre des Privaten ausgegrenzt werden.
Wie es eigentlich heissen müsste:
Jede Weltanschauung/Religion besitzt eine ihr innewohnende soziale Dimension, zu deren Achtung der Staat verpflichtet ist. Um eine ausgewogene Achtung zu garantieren, ist die Staatliche Neutralität erforderlich.
3. Die Gläubigen sind dazu aufgerufen, an der Suche nach dem Gemeinwohl mitzuarbeiten, dies auf der Grundlage einer festen Beziehung zwischen Glauben und Vernunft.
Wie es eigentlich heissen müsste:
Die Menschen sind dazu aufgerufen, an der Suche nach demn Geimeinwohl mitzuarbeiten, unabhängig von einer festen Beziehung zwischen Glauben und Vernunft.
4. Es ist notwendig, dass Christen und Muslime wie auch alle anderen Gläubigen und Menschen guten Willens zur Antwortfindung auf die heutigen Herausforderungen zusammenarbeiten, indem sie die moralischen Werte, die Gerechtigkeit und den Frieden fördern sowie die Familie, die Umwelt und die natürlichen Ressourcen verteidigen.
Wie es eigentlich heissten müsste:
Es ist notwendig dass alle Menschen zur Antwortfindung auf die heutigen Herausforderungen zusammenarbeiten, indem sie die humanistischen Werte, die Gerechtigkeit und den Frieden fördern sowie die Selbstbestimmung, die Umwelt und die natürlichen Resourcen verteidigen.
5. Der Glaube erfordert aufgrund des ihm eigenen Wesens Freiheit. Deshalb muss die Religionsfreiheit als der menschlichen Würde innewohnendes Recht immer von den Einzelpersonen, den sozialen und staatlichen Instanzen respektiert werden. Bei der Anwendung dieses Grundprinzips muss der historisch-kulturelle Hintergrund einer jeden Gesellschaft in Betracht gezogen werden, insofern dieser nicht im Widerspruch mit der Menschenwürde steht.
Wie es heissen müsste:
Der Glaube als auch der Unglaube erfordern Freiheit. Deshalb muss die Religionsfreiheit als auch das Recht frei von Religion zu leben als der menschlichen Würde innewohnendes Recht immer von den Einzelpersonen toleriert und den sozialen und staatlichen Instanzen ermöglicht werden.
6. Die Erziehung der jungen Generationen muss auf der Suche nach der Wahrheit, auf den geistlichen Werten und der Förderung der Erkenntnis gegründet sein.
Wie es heissen müsste:
Die Erziehung der jungen Generationen muss auf der Suche nach Gewissheit, auf den humanistischen Werten und der Förderung der Erkenntnis gegründet sein.