Weil ab dem 1.September Hundehalter obligatorische Kurse ablegen müssen, haben sich jetzt viele Leute noch rasch einen Vierbeiner angeschafft. Eine Expertin warnt vor überhasteten Käufen.
Laut Monika Ballerini, Hundeausbildnerin aus Emmen und Mitglied der Junghundekommission der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft , sind die Welpenschulen im Sommer normalerweise fast leer. «Dieses Jahr allerdings herrscht in den Schulen rund um Luzern Hochbetrieb», so Ballerini.
Sie weiss auch den Grund: «Viele Leute kaufen jetzt noch vor dem 1. September rasch einen Hund.» Ab diesem Zeitpunkt sind für Personen, die zum ersten Mal einen Hund kaufen, Theorie- und Praxiskurse Pflicht. Ballerini warnt allerdings davor, sich Knall auf Fall einen Hund zuzulegen: «Diese unüberlegten Hundekäufe können sowohl für den Halter als auch für das Tier katastrophal enden.»
Obwohl die Kurse ab September obligatorisch sind, ist noch unklar, wer diese überhaupt durchführen darf. «Das ist für uns sehr unangenehm», so Ballerini. Laut dem Bundesamt für Veterinärwesen sollen die Kriterien für die Kursinhalte im August definiert sein. «Ab diesem Zeitpunkt können Hundeschulen ihre Ausbildung bei uns anmelden», sagt Mediensprecher Marcel Falk.
Um mehr über die neue, von mir heiss ersehnte Gesetzesvorlage zu erfahren, siehe http://www.hunde-online.ch/pdf_2006/VN-TSG.pdf
Ich freue mich enorm, dass endlich obligatorische Kurse für Ersthundehalter eingeführt werden. Damit wird ein sicherheitsrelevanter Beitrag geleistet, welcher das immer prekärere Verhältnis zwischen Hundehalter und Nicht-Hundehalter wieder etwas kitten kann.
Aber schade ist, dass gleich mit der erfreulichen Nachricht der Wehrmutstropfen mitwirkt. Beziehungsweise: Schade dass manche Menschen dumm sind. Und in diesem Zusammenhang möchte ich wie so oft die Gelegenheit ergreifen und Klartext sprechen:
An alle, welche sich jetzt noch schnell einen Hund anschaffen weil sie sich vor den Kursen für Ersthundehalter drücken wollen:
Wie dumm muss man eigentlich sein um zu glauben, man könne die über Jahrhunderte und vor allem in den letzten Jahren verbesserten Methoden der Hundeerziehung beherrschen und einem Hund ohne jede Vorkenntnis (ein GU-Ratgeber oder mal mit dem Hund des Nachbarn gespielt zu haben ist kein Ersatz für echtes praktisches Erlernen) bieten, was er braucht um glücklich und folgsam zu sein?
Wie dumm muss man sein, um sich für dermassen intelligent zu halten? Oder wie blöd muss man sein sich dieser Ausbildung zu verwehren weil man Angst hat sie nicht zu bestehen? Wie behämmert sind diese Menschen, die glauben einen Hund zu halten sei einfacher als an einem Hundeerziehungskurs teilzunehmen? Was müssen das für Vollidioten sein, die einen Hund anschaffen der im Jahr sowohl Steuern kostet, Medikamente benötigt und Futter braucht und sich dann zu schade dafür sind, Geld in die Qualität der Bindung zwischen ihnen und dem Hund zu investieren? Wenn diese Leute bereits zu faul sind um an einem Ausbildungskurs teilzunehmen, wie zuverlässig werden sie sich erst um ihren Hund kümmern?
Schade dass es solche geistige Rohrkrepierer geben muss welche das Gefühl haben, sie würden mit ihrem Verhalten irgendeinen Vorteil für sich herausschlagen während sie in Wahrheit einfach nur den fundamentalsten Fehler machen, den man überhaupt machen kann.
Nun ja, ich hoffe zumindest dass der Start am 1. September gelingt und dass dieses Projekt Zukunft hat, denn nur so kann auch künftig garantiert werden, dass die Hunde in unserer ach so zivilisierten Gesellschaft noch einen Platz haben. Ich bin überzeugt, dass mit dieser Massnahme der entscheidende Schritt in die richtige Richtung erfolgt und dass die Anzahl der Zwischenfälle mit Hunden massiv absinken wird