SVEN VÄTH WORLDTOUR 2007: Sven Väth, Zombie Nation Reitschule Bern 28.4.2007

Am 28.4.2007 fand an der Reitschule in Bern (Grosse Halle) die SVEN VÄTH WORLDTOUR 2007 – THE SOUND OF THE SEVENTH SEASON statt.



Um Sven Väth (es gilt schon fast als Pflicht nach so einer Nacht) das notwendige Mass an Würdigung zukommen zu lassen hier kurz ein paar Infos zur Person:

Wie niemand sonst hat er die Clubkultur mit immer neuen Ideen und Konzepten vorangetrieben. Bereits mit dem frühen Frankfurter Club «Omen» betrieb Väth einen Hort deutscher Technokultur und bot auf seinen Labels Eye Q und Harthouse der ersten deutschen Produzentengeneration eine Plattform. Noch heute nutzt Sven Väth geschickt seinen Namen, um junge Talente wie Dominik Eulberg, Oliver Koletzki, Guy Gerber oder Extrawelt bekannt zu machen. Der deutsche Clubsound wäre heute nicht an seinem prominenten Ort ohne Sven Väth, der nach wie vor das Rückgrat dieser Szene bildet. Wir trafen etwa um 21.30 Uhr bei der Reitschule ein und warteten geduldig auf Türöffnung. Leicht nach 22 Uhr war es dann soweit: die Reitschule öffnete ihre Pforten! beim Betreten der Halle waren die schöne Deko und die eingesetzten Lichteffekte die absoluten Hingucker: es konnte sich wirklich sehen lassen und war sehr stimmig. Die Deko zum Abend stammte übrigens vom Zürcher Kollektiv Syntosil und machte ganz schön Eindruck!

Den Anfang machte DJ Mastra mit einem minimalen Set zum Aufwärmen. Etwa 1 Stunde legte er auf während sich die Halle langsam aber stetig füllte. Gegen Ende seines Sets liess sich der Altmeister persönlich das erste Mal auf der Bühne blicken (mit dem Effekt dass die ganze Halle zu Schreien begann – ich nehme an den Zusammenhang muss ich nicht erläutern).

Um 23 Uhr war dann „Schichtwechsel“: ein Partybündel mit Schwarzer Perücke stellte sich an den Synthi. Zombie Nation ist seit 1999 ein sicherer Wert in der deutschen Techno-Szene, seit Florian Senfters schlagartig bekannt wurde mit nur einer Nummer («Kernkraft 400»), die gleich in England, Belgien und den Niederlanden in die Top-Ten kletterte. Der bekennende Synthie-Narr kam mit mächtig viel Bock auf Party auf die Bühne und rockte das Publikum! Unkonventionell, ohne Regel und Form aber mit unendlich viel Power und Fun legte er ein Set auf die Bühne, dass sich wirklich hören lassen durfte. Ganz zum Schluss dann servierte er „Kernkraft 400“ (die Massen tobten) – und dies bildete zugleich das Schlusslicht seines Sets (ich hätte ihn töten können! Mehr bitte!)

Es folgte DJ Manon. Gerade Manon hatte Ende März am Mannheimer Grossfestival TDK Time Warp völlig abgeräumt und geniesst noch heute ein grosses Echo auf ihr Set welches zweifelsohne wirklich zur Oberklasse gehört! Es war bissig, intensiv, finster und hart! Wir hatten unsere wahre Freude daran! Um 2 stellte sich dann der TechnoVeteran Sven Väth an die Turntables (bis zu diesem Zeitpnkt hatte er sich damit begnügt in unregelmässigen Abständen auf der Bühne zu erscheinen und die Leute zum Schreien zu bringen 😉 Wie es sich auch gehört, legte er mit Platten auf; aber was für Platten! Sven Väth gilt zurecht als der Altmeister des Techno; er beeindruckte alleine schon durch seine Ausdauer (um 5 Uhr verliessen wir die Party (zu diesem Zeitpunkt hatte Herr Väth bereits etwa 3 Stunden aufgelegt, aber der Typ schien noch lange nicht ans Aufhören zu denken!). Die Auswahl der Platten war bestechend; es war ein Wechselbad der Gefühle, die Leute spielten verrückt. Die Mixes waren präzise und verdienen das Prädikat „perfekt“. Die Heimfahrt war dann eine schon fast zeremoniell anmutende Handlung (in stetem Gedenken an den Herrn des Techno – im Hintergrund Chormusik aus dem Radio, das einzige was meine Ohren in diesem Augenblick hören wollten zur Untermalung von einem Gefühl von Euphorie und Tod (mir tat wie immer jeder Knochen weh)).

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