Staatsrat Claude Roch hat der fristlosen Kündigung übrigens jetzt stattgegeben.
Um da mal was klarzustellen zitiere ich mich selber:
Ich bin enorm enttäuscht über diese Entscheidung von Claude Roch, der sich offensichtlich zu wenig mit der Chronologie des Falles beschäftigt hat und eine grosse Unterstützungsbereitschaft für fristlose Kündigungen an den Tag legt:
Es fand ein Gespräch mit der Dienststelle für Unterricht statt. Im Gespräch wurde dann aber trotz der Betonung, dass er in seiner Funktion als Sektionspräsident, und NICHT als Lehrperson am Gespräch sei, das Thema Stalden und seine private Funktion gelenkt. Fazit: Die Dienststelle wollte keine Veränderungen am System vornehmen, auch brauche niemand z.B. über das Bundesgerichtsurteil informiert zu werden… Einzig die Ankündigung (Drohung?) blieb übrig: “Da wir jetzt über deine Einstellungen Bescheid wissen, werden wir deine Schulleitung fragen müssen, ob du denn den Artikel 3 des Gesetzes überhaupt erfüllen kannst.”
Valentin Abgottspon hat daraufhin in einem Brief an die Schulleitung und Schulkommission gefordert, dass
a) im Lehrerzimmer und im Aufsischtsraum Mittagsstudium das Kreuz/Kruzifix entfernt werde
b) er die Schüler nicht mehr an die Schulmessen begleiten werde
c) er nicht bestimmen werde, welche seiner Schüler den Messdiener- / Lektoren-Dienst versehen sollen.Valentin hat diesen Brief vom 25. August 2010 an die Schulleitung bezüglich Kruzifix, Beaufsichtigung von SchülerInnen und Schüler beim Gottesdienst und Organisation des Eucharistie-Dienstes bewusst als Privatperson ohne Publikation seitens der Sektion durchgefüht um zu vermeiden dass die Gemeinde/Schule Stalden als Plattform ausgenutzt würde.
Leider hat Herr Egon Furrer sich am Freitag, dem 10. September 2010 dazu entschieden, die Anfrage beim Lokalradio RRO und Kanal 9 öffentlich zu kommentieren. Aus der Fragestellung an den Staatsrat ging klar hervor, dass es sich um Valentin Abgottspon handeln würde. Somit hat der Gemeindepräsident Egon Furrer selbst dafür gesorgt, dass sich die Gemeinde und Schule Stalden exponierte und eine öffentliche Debatte provozierte, welche auf diese Art von Valentin nie angestrebt war.
Valentin ist (wie auch Herr Furrer Egon) ab dem 13. September 2010 auf die Anfragen vom RRO und vom Walliser Boten eingegangen und hat sein Recht auf Meinungsfreiheit ebenso wie Herr Furrer wahrgenommen, welcher zu dieser Zeit gerne das Wort “Kompromis” nutzte um Hoffnung auf eine Lösung zu generieren.
Am 20. September erhielt Valentin ein Schreiben in welchem Forderungen und Vorwürfe enthalten waren, jedoch keine Anzeichen von Kompromissbereitschaft. Auch ging man auf keine von Valentin gestellten Anfragen ausser dem Kruzifix ein. Valentin antwortete ebenfalls schriftlich an die Schulleitung/Gemeinde und stellte dort klar fest, dass er nicht bereit ist sich zu einer religiösen Handlung wie dem Aufhängen von einem Kruzifix zwingen zu lassen.
Am 28. September beschlossen Schulleitung und Gemeinde Stalden heimlich die fristlose Kündigung von Valentin, welche am 10. Oktober 2010 vollzogen wurde und aufgrund der von Herr Furrer bereits ausgelösten Debatte selbstverständlich eine hohe mediale Welle ausgelöst hatte.
Viele BerwohnerInnen von Stalden werfen nun Valentin vor, ihrer Gemeinde schlechte Presse beschafft zu haben, obschon es eigentlich Herr Egon Furrer war, weil er nicht dazu bereit war, die Anfrage mit der gebotenen Diskretion und Professionalität (beispielsweise mit einem persönlichen Gespräch mit Valentin, auf dessen Einladung er bis heute wartet) zu behandeln. Ich hoffe dass dies den BürgerInnen von Stalden wirklich bewusst wird. Das Vertrauensverhältnis wurde von der Gemeinde Stalden im Alleingang systematisch gestört und kann somit unmöglich der Grund für eine Kündigung sein.
Ich bedauere dass der Islamische Zentralrat Schweiz religionsneutralen Räume nicht nur in Bezug auf die Christliche Kirche sondern auch hinsichtlich des Rechtes, keiner Religion nachzugehen – eines ebenso erheblichen Teiles der Bevölkerung – keine Wertschätzung abgewinnen kann.