Nichts sollte uns mehr in Beschlag nehmen als die zentrale Frage, warum oder wozu wir dieses Leben führen. Arbeitsmarkt, Werbeindustrie und Mode entziehen uns bereits erfolgreich Ressourcen, welche für die Beantwortung dieser Fragen erforderlich sind. Egal wie viele Bedürfnisse wir stillen, das ureigene Bedürfnis der Unsterblichkeit stillen wir damit nicht.
Das Bedürfnis, an einer Veränderung mitgewirkt zu haben, welche die Gesellschaft nachhaltig prägt, schlummert in jedem von uns.
Die meisten von uns sind in der Lage, sich biologisch fortzupflanzen. Auf diese Weise wird der Genpool in die Zukunft getragen. Wir sind jedoch nicht nur in der Lage, unseren molekularen Bauplan sondern auch unsere Werte und Erkenntnisse an die kommenden Generationen weiterzugeben.
Sowohl Gene als auch Erkenntnisse werdem dem Zahn der Zeit ausgesetzt: nur die Lebensfähigen überleben diese Prüfung. Wer den Mut hat, sich den grossen Fragen dieser Zeit zu stellen, trägt dazu bei, das Leben so wie wir es kennen, zu erhalten.
Politikverdrossenheit und Neodogmatismus sind Symptome dafür, dass Politik als elitär und unabänderlich betrachtet wird. Doch der Kampf der Interessen, die unzähligen daraus resultierenden Kompromisse und der anhaltende Wunsch nach Konsens treiben uns an: Unsere Erfahrungen und unsere Werte durchlaufen in der Politik durch unzählige Leben eine Prüfung.
Die Welt der Dogmen erblüht aktuell mannigfaltig: aller Aufklärung zum Trotz entstehen Bewegungen wie die Flat Earther: abgeschirmt in der Bubble der sozialen Netzwerke entgleiten diese Menschen der Gesellschaft zunehmend und lehnen das politische System – mal mehr und mal weniger berechtigt – ab.
Die Welt wird komplexer und wir stellen — zu Recht – das vorherrschende Wirtschaftsmodell in Frage: Die Tatsache, dass Konsumen*innen ihr Fleisch zu Aktionspreisen einkaufen, widerspricht auf den ersten Blick dem Tierschutz, bestätigt aber die öknomische Logik. Dieser Konfllikt ist nur ein Beispiel von vielen der heutigen Dilemmata:.
Wir stehen vor einer industriellen Zeitenwende. Wir können ihr mit dem seit 1900 aktiv bewirtschafteten Konservatismus begegnen oder wir öffnen unser Denken für neue Perspektiven: niemand ist so prädestiniert dafür, den Konservatismus zu hinterfragen wie die jüngste Generation, also ausgerechnet die Menschen, welche von einem Grossen Teil der vorangegangenen Generation seit 2000 Jahren als unbelehrbar und nitchtsnützig betitelt wird.
Es bleibt zu hoffen, dass unsere Jugend erkennen wird, dass jedes demokratische System nur so gut wie man es macht, und dass in jedem das Potential der Unsterblichkeit schlummert.