Geldschöpfung: eine spannende Sache…

Jeder von uns hantiert mit Geld, ist froh wenn der Lohn überwiesen wurde, spart und gibt aus. Unser Leben wird von Geld sehr stark beeinflusst, und das nicht erst heute, sondern schon seit geraumer Zeit. Wie Geld eigentlich genau entsteht, das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Intelligence.de hat sich darum bemüht, einen sehr informativen Beitrag zusammenzustellen, der viele grundlegende Fragen klärt, die der Allgemeinbildung nicht schaden.

Fragen wir uns, was das Leben praktisch aller Menschen auf dieser Welt am stärksten beeinflusst, dann führt kein Weg daran vorbei, als Antwort Geld zu nennen. Direkt oder indirekt bestimmt es unser Leben. Und, obwohl jeder damit vertraut ist, jeder damit hantiert, Werte in Geld angegeben werden, was wissen wir eigentlich wirklich darüber? Wie viel Geld gibt es auf dieser Welt oder auch nur in diesem Land? Wer kontrolliert es? Überschätzen Sie dabei nicht den Einfluss staatlicher Nationalbanken, andernfalls die Staatsschulden nicht in derart dramatische Höhen gestiegen wären.

Märchen werden oft sogar über Jahrhunderte in fast unveränderter Form weitererzählt. Allerdings, wird wohl niemand daran glauben, dass Rotkäppchen wirklich vom bösen Wolf gefressen wurde. Das Märchen aber, dass Geld von Nationalbanken in Umlauf gesetzt würde, in irgend einer Form durch andere Werte gedeckt sei, dass es die Aufgabe der privaten Banken sei, dieses Geld in Tresoren zu verwahren und an Schuldner zu verleihen, dieses Märchen hält sich nicht nur seit Generationen, es wird von vielen, wenn nicht sogar von den meisten Menschen, für wahr gehalten.

Es mag sich vielleicht herumgesprochen haben, dass es auch im theoretischen Sinne schon seit Jahrzehnten keine Golddeckung mehr gibt. Kein Problem, könnte man sagen, denn mit dem Guthaben, über das ich selbst verfüge, kann ich schließlich jederzeit Gold oder andere langfristig sichere Anlageformen erwerben. Dass sich der Einzelne selten für die Hintergründe des Prozesses der Geldschaffung interessiert, mag daran liegen, dass das Wissen darum nichts an seiner eigenen Situation ändert. Entweder haben wir genug davon (selten) oder es fehlt daran (meistens). Trotzdem, wollen wir auch nur halbwegs verstehen, wie Wirtschaft und Politik funktionieren, betrachten wir uns als mündige Bürger demokratischer Staaten, dann sollten wir diesem Punkt doch etwas mehr Beachtung schenken. Wenn Sie nicht ohnehin schon mit den Mechanismen der Erschaffung des Geldes vertraut sind, dann verspreche ich Ihnen, dass Sie sich beim Weiterlesen gewaltig wundern werden. Und wenn Sie mir nicht glauben, dann klicken Sie auf einen der Links und überprüfen Sie meine Angaben.

Stellen Sie sich vor, ein Freund fragt Sie, ob Sie ihm eine Million Euro leihen könnten. Sie überprüfen seine Sicherheiten, handeln einen Zinssatz aus, und dann greifen Sie zum Scheckbuch und überreichen ihm den gewünschten Betrag. Sie hätten keine Million Euro verfügbar? Gut, dann funktioniert es natürlich nicht. Es sei denn, Sie wären eine Bank. Denn Banken brauchen kein Geld um Kredite zu geben. Banken setzen Geld im Form von Krediten in Umlauf. Sie kreieren es. Mit jedem neuen Kredit erhöht sich das gesamte Geldvolumen und verringert sich wieder, wenn dieser beglichen ist.

Ich kann mir vorstellen, dass Sie mir das nicht glauben. Die Banken verwalten das Geld der Anleger und Sparer. Doch, dass sie es selbst aus dem Nichts erschaffen, wie sollte das möglich sein? Alle Banknoten verweisen doch schließlich auf die Nationalbank. Außerdem, wenn dem so wäre, das wäre doch unvorstellbar. Wofür verlangen Banken schließlich so hohe Zinsen? Nur um den Verwaltungsaufwand abzudecken? Nein, das gibt’s nicht. Außerdem, wie könnten Banken jemals pleite gehen, wenn Sie derartige Traumgeschäfte, das, was sie nicht haben, gegen Zinsen zu verleihen, wirklich durchführen könnten?

Was Sie vielleicht auch noch nicht wissen, es gibt zwei Arten von Geld, nämlich einerseits in Form von Geldscheinen und Münzen, und dieses stammt wirklich von der Notenbank, und sogenanntes Buchgeld. Der exakte Prozentsatz ist von Land zu Land verschieden, doch liegt das Verhältnis etwa bei 5 zu 95. Die fünf Prozent beziehen sich dabei auf das Geld, das von der Nationalbank in Umlauf gesetzt wird. Der Rest, 95 Prozent, wird von privaten Banken in Form von Krediten erschaffen. Sie lesen richtig: Banken erschaffen Geld, verleihen es gegen Zinsen und setzen es dadurch in Umlauf. Buchgeld existiert als Guthaben auf verschiedenen Kontenformen und kann jederzeit gegen Bargeld abgelöst werden. Durch Banküberweisungen bzw. Bezahlung mittels Schecks, wird Buchgeld aber auch zum direkten Zahlungsmittel.

Buchgeld gab es bereits zu Zeiten des Goldstandards. Stellen wir die ursprüngliche Situation vereinfacht dar: Ein Geldschein war ein Gutschein auf eine bestimmte Menge Gold, die der Aussteller dieses Geldscheins auf Verlangen bereitzustellen hatte. Wurde der Geldschein auf einer Bank deponiert, so verwandelte sich dieser Betrag in Buchgeld, das wiederum, als Sichtguthaben, jederzeit gegen den Geldschein, und der wiederum gegen Gold eingelöst werden konnte. So weit, so gut.

Verfügt eine Institution, also eine Bank, über eine bestimmte Menge Gold und stellt darüber Zertifikate, also Geldscheine, aus, so liegt es in der Natur der Situation, dass, sobald diese Geldscheine Anerkennung finden, wesentlich mehr davon in Umlauf gesetzt werden können als Goldreserven vorhanden sind. Schließlich ist es kaum zu erwarten, dass, entsprechende Verbreitung vorausgesetzt, alle Besitzer zur gleichen Zeit ihr Gold in physischer Form verlangen könnten. Und genauso verläuft es mit dem Buchgeld. Je solider das Vertrauen in das Bankenwesen, desto größer lässt sich die Spanne zwischen realen Werten und Gutschriften ausdehnen.

Es gibt grundsätzlich zwei Instanzen, die einer uneingeschränkten Geldvermehrung entgegenwirken. Eine davon wäre eine, vom Staat vorgeschriebene, Mindestreserve. Damit wird ein minimaler Prozentsatz der kreierten Geldsumme bezeichnet, die bei der Nationalbank zu hinterlegen ist. Für den Euroraum ist sie mit zwei Prozent, in den USA mit zehn Prozent, festgesetzt. Unter dem Suchbegriff Geldschöpfung finden sich diesbezüglich detaillierte Angaben.

Und dazu kommt der Leitzinssatz, der wiederum von Notenbanken festgelegt wird. Je höher dieser liegt, desto niedriger die Summe aufgenommener Kredite und umgekehrt. Nachdem Geld in Form von Krediten in Umlauf gesetzt wird, bedarf es liquider Kreditnehmer. Je teurer das Darlehen, desto niedriger ist die Summe neu aufgenommener Kredite, was den direkten Einfluss des Leitzinssatzes auf die wirtschaftliche Entwicklung erklärt.

Nehmen wir die Situation einer Bank, so verleiht diese zwar Geld, das sie nicht besitzt, sondern erst erschafft, wird dieser Kredit aber beglichen, so wird die Geldsumme gleichzeitig neutralisiert. Der Bank verbleiben einzig und allein die bis dahin eingehobenen Zinsen. Sollte es einem Kreditnehmer nicht möglich sein, diesen zurückzuerstatten, und auch die Sicherheiten reichen für eine Abdeckung nicht aus, so wird die Differenz mit den Eigenmitteln der Bank ausgeglichen. Daher liegen die Zinsen für risikoreiche Kredite deutlich höher.

Dieses System funktioniert seit geraumer Zeit wunderbar und zwar insbesondere für die Banken. Denn schließlich, Unmengen von Geld in Umlauf zu setzen, und nur einen kleinen Prozentsatz davon als Sicherheit bereitzustellen, führt zu enormen Zinseinnahmen, die weit über die administrativen Kosten hinausreichen. Findet sich eine Bank in finanziellen Schwierigkeiten, so liegt es entweder daran, dass sie zu klein ist und nicht über genügend solide Kreditnehmer, die entsprechende Sicherheiten halten, verfügen oder aber, und das wäre ein Punkt für einen gesonderten Artikel, dass sie anderen Geldinstituten zweifelhafte Forderungen abnehmen. Die derzeitige Bankenkrise gibt dafür einige Beispiele, die zwar komplex wirken doch in Ihrem Kern so funktionieren: Bank A gewährt z. B. günstige Hypothekardarlehen. Nun leiht sich Bank A von Bank B Geld und gibt als Sicherheit die Immobilien der Darlehensnehmer. Plötzlich sinken die Grundstückspreise und die Darlehen sind nicht mehr gedeckt. Die Haftung obliegt nun Bank B, sie steht vor der Pleite, während Bank A durch die Spanne zwischen den beiden unterschiedlichen Zinssätzen ein Vermögen verdient hat.

Der Vorteil eines derartigen flexiblen Währungssystems liegt darin, dass sich das Geldvolumen, den wirtschaftlichen Bedürfnissen entsprechend, jederzeit vergrößern oder auch verringern lässt. Ungeachtet diverser Manipulationsmöglichkeiten, die sogar Weltwirtschaftskrisen hervorrufen können, ungeachtet der enormen Vermögen, die bestimmte Banken auf diese Weise anhäufen, führt dieses System aber zu einem Grundsatzproblem, das leider in Experten- oder Politikerkreisen viel zu wenig Beachtung findet: Die Differenz zwischen Geld- und Schuldensumme.

Nehmen wir der Einfachheit halber einen Zinssatz von zehn Prozent. Eine Bank überreicht einem Kreditnehmer die Summe von einer Million Euro, der sich verpflichtet, nach einem Jahr 1,1 Millionen zurückzuerstatten. Wäre dies das einzige je abgeschlossene Kreditgeschäft, so wäre die volle Rückerstattung unmöglich, denn es wurde ja nur eine Million an Geld ausgegeben. Die fehlenden 100.000 Euro existieren einfach nicht. Die weltweite Verbreitung dieses Systems ändert nichts an der Tatsache, dass immer mehr Geld geschuldet wird als es in Wirklichkeit gibt. Dazu ein Beispiel aus den USA:

Die amerikanische Notenbank, genannt Federal Reserve Bank, die sich übrigens ausschließlich in Privathand befindet, unterlässt es seit dem 23. März 2006 bekannt zu geben, wie viele US-Dollar weltweit in Existenz sind, eine Angabe, die unter mit dem Begriff M3 (Money Supply – Geldmenge) bezeichnet wird. Die letzten Angaben lagen bei knapp über 10 Billionen Dollar. Dazu zählen natürlich auch Dollarguthaben außerhalb Amerikas. Zur gleichen Zeit beliefen sich die amerikanischen Staatsschulden alleine bereits auf über 8 Billionen Dollar.

Wie entsteht diese unglaubliche hohe Differenz. Natürlich durch die Zins- und Zinsenszinslast. Bei einem Zinssatz von nur fünf Prozent, dauert es weniger als 15 Jahre bis sich die Schuld verdoppelt. Nach 30 Jahren ist sie somit vervierfacht, nach 45 Jahren verachtfacht etc. Und nochmals möchte ich erwähnen, dass immer nur das Geld für den ursprünglichen Kredit geschaffen wurde, nicht jedoch das für die Erstattung der Zinsen. Der einzige Weg der Rückerstattung ist, dem Bankenwesen Schritt um Schritt Realwerte, Goldmengen, Grundstücke, Rohstoffrechte, Aktienpakete und Ähnliches zu überlassen.

Das Thema in seiner Gesamtheit ist natürlich um ein Vielfaches umfangreicher und auch ließen sich Unmengen von weiteren Details hier anschließen. Doch, einerseits, wollen wir mit diesem Beitrag wiederum nur einen Denkanstoß geben, zu eigenen Recherchen motivieren und, andererseits, werden wir in naher Zukunft natürlich noch mehr darüber berichten. In erster Linie ist uns jedoch daran gelegen, unsere Leser über den Umstand zu informieren, dass Geld nur in äußerst beschränktem Umfang von Nationalbanken in Umlauf gesetzt wird. Das sogenannte Buchgeld, das zum staatlichen Geld im Verhältnis von 1 zu 1 steht, wird von privaten Banken kreiert und gegen Zinsen verliehen. Und über diesen Umstand sollte eigentlich wirklich jeder, der Geld verwendet, zumindest ansatzweise Bescheid wissen.

Danke, wirklich eine guter Beitrag!

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