Humane Kriegsführung: Frieden durch Rettung

Darum sollte jedem Kriegs- und Verteidigungspakt ein ebenso starker Rettungs- und Integrationspakt gegenüberstehen:

Die Welt ist voller Konflikte. Unzählige Kriege werden in diesem Augenblick auf der Welt geführt. In diesen Sekunden bringen sich Menschen gegenseitig um, weil sie keinen anderen Weg sehen, um ihre Interessen durchzusetzen oder zu verteidigen.Viele führen den Kampf Tag um Tag aufs Neue mit den wenigen Mitteln, mit denen sie zurecht kommen müssen. Viele Opfer ertragen ununterbrochen die Angst vor dem nächsten Tag; sie sterben nicht schnell auf dem Schlachtfeld, sondern jeden Tag ein bisschen. Sie werden nicht als Tote für eine Sache geehrt, sie sind einfach nur Bevölkerungsstatistik.

Es ist eine menschliche Katastrophe, dass wir von „Flucht und Asyl“ sprechen statt von „Rettung und Neubeginn„.

Es ist zutiefst falsch, dass die Fluchtwege dem Schwarzmarkt überlassen werden, denn man verschliesst sich hier vollkommen den sozialen Konsequenzen und der Verantwortung, die man für eine sichere Reise zu tragen hat. Diejenigen Länder, die es sich leisten können und wollen, Krieg zu führen, müssen auch eine entsprechend menschliche Handlung vollziehen und Menschen vor Ort retten, eine sichere Reise gewährleisten, ihnen die Möglichkeit geben sich in einer neuen Nation einzuleben und die lokale Bevölkerung in diesen Integrationsprozess intensiv einbinden: Diese Menschen müssen gerettet werden, sie sollen nicht flüchten müssen.

Wenn wir uns für den Krieg rüsten müssen um den Frieden zu erhalten, dann bedeutet das auch: Wer sich den Krieg leisten kann, soll sich auch den Frieden leisten können.

Wir haben in unzähligen Konfliktländern eine beachtliche Anzahl von Menschen, die der Unterdrückung überlassen werden, statt mit Konvois in Sicherheit gebracht zu werden, um eine Welt kennen zu lernen, die Gleichberechtigung anstrebt. Wie viele Familien leiden gerade Hunger weil ihr Land mehr für den Krieg opfert als für seine Menschen? Wo sind wohl all die Menschen, die starr vor Angst einfach nur still versuchen, nicht aufzufallen, um nicht Opfer eines Regimes zu werden?

Der virtuelle Kosmos lehrt uns schmerzlich, wie jede noch so kleine (Un)tat ihre Spuren hinterlässt.

Wir alle leben in einer Welt, in der jeder Tastenanschlag registriert, jeder Schritt getrackt, jede Route verfolgt, der Puls überwacht, sämtliche Gespräche aufgezeichnet und jede mimische Entgleisung durch Kameralinsen gelesen werden kann: es ist eine Tatsache, dass das technisch machbar ist und wir wissen das insgeheim alle. Jede Handlung muss stets im Bewusstsein, dass man dafür die volle Verantwortung tragen können muss, vollführt werden. Diese Paranoia alleine kann von einem Regime gegen sein eigenes Volk eingesetzt werden, um Verhaltenskontrolle auszuüben – nicht aber Gedankenkontrolle.

Eine Verdichtung von Macht durch die Zentralisierung von Daten ist technisch machbar und muss darum laufend einer Debatte ausgesetzt sein.

Nur wer in einem Land lebt, indem ein starker politischer Wettbewerb stattfindet und laufend Kritik geäussert wird, darf man sicher sein dass sich die Keimzelle für ein derartiges Regime nicht bilden kann, weil sich immer jemand damit brüsten wollen würde diese Keimzelle aufgedeckt zu haben. Wir dürfen dankbar um all diese lauten Debatten, den Neid, die Wut und Zwischenrufe sein, denn der Gleichklang würde in Wahrheit auch uns grosse Angst bereiten müssen.

Ausgebeutete Arbeitskräfte zu retten wäre die wirtschaftlichste Sanktion.

Jede Nation braucht ein Volk. Jeder Markt braucht Arbeitskräfte. Wie schmerzhaft wäre es wohl für ein Regime, wenn man ihrer Wirtschaft die Arbeitskräfte bewusst entziehen würde?

Wo die eine Wirtschaft schrumpfen würde, würde die andere wachsen; und gleichzeitig könnten viele Menschen endlich zu fairen Bedingungen lernen, leben und arbeiten.

Im Fall von organisierter Geschlechterunterdrückung hätte ein organisierter Exodus des unterdrückten Geschlechts unweigerlich zur Folge dass eine derart menschenfeindliche Haltung biologisch gar nicht mehr in die Zukunft getragen werden kann.

Die wahre Ressource geht an den kulturellen Unterschieden zu Grunde: die Menschen.

Der Fachkräftemangel ist mittlerweile in vielen Ländern so dramatisch, dass die Menschen Angst vor dem Altsein haben. Die Versorgungslücken in Branchen wie Medizin, Pflege, Handwerk, Bildung bestehen oft, weil es bereits an Arbeitskräften fehlt.

Doch oft gerade in diesen Nationen, deren Marktwachstum von Zuwanderung massgeblich abhängt, verschanzen sich die Menschen hinter Nationalstolz, Missgunst oder der Angst vor dem eigenen sozialen Abstieg, und die Angst vor Veränderung durch willkürliche – sogenannte – kulturelle An- oder Enteignung: also die Angst, dass das eigene Weltbild, welches Religion, Sprache und Herkunft nur als Nationale Einheit versteht, auf eine immer komplexer werdende Welt nicht mehr anwendbar ist.

Diese ZuwanderungskritikerInnen werden lernen dass unser Wohlstand in seiner Ganzheit nur durch die Arbeitskräfte aus dem Ausland aufrecht erhalten werden kann und dass es auch an ihnen ist, Geretteten Menschen einen Neubeginn zu ermöglichen weil man Glück teilt und nicht hortet.

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